Hinrichtung des Hans von Pienzenau vor Kufstein
Holzschnitt aus dem Weißkunig, koloriert, Ausgabe Wien 1775, Stock 22 x 19,5 cm, Blatt 34,5 x 22 cm
Obwohl scheinbar sämtliche Stadt- und Landschaftsansichten im „Weißkunig“ – dem autobiographischen Werk Maximilians I. – der Fantasie der Künstler zu entstammen scheinen, könnte es sich bei dieser Abbildung der Festung Kufstein um eine Arbeit nach einer Vorlagenskizze handeln. Es wäre dann eine Ansicht von Osten. Links befindet sich der mächtige viereckige Bergfried, daran anschließend der Pallas, ganz rechts der noch immer vorhandene „Herrenhaus“ genannte Turm, welcher das Haupttor flankiert.
Maximilian I. hatte Stadt und Festung Kufstein im Zuge des Bayrischen Erbfolgekrieges 1504 belagert und erobert. Die Besatzung der Festung, welche sich zunächst geweigert hatte, die Burg zu übergeben, wurde zum Tode verurteilt. Nach dem Burghauptmann Hans von Pienzenau wurden noch 17 weitere Kämpfer enthauptet. Die Hinrichtung fand allerdings nicht vor der Festung sondern beim „Ainlifen-Bauern“ (Elferbauern) in Langkampfen statt.
Dat.: „1568“