Einzigartige, dreidimensionale Aufnahmen von Kufstein gibt es am Samstag, den 20. Mai um 19.30 Uhr im Saal der Landesmusikschule Kufstein zu sehen.


Dietmar Wieser und Gerhard Lehmann vom Heimatverein Kufstein zeigen erstmals Stereoaufnahmen von Kufstein, die vor 100 bis 150 Jahren angefertigt wurden. Die Aufnahmen stammen aus der Privatsammlung von Dietmar Wieser und dem Archiv des Heimatmuseums. Mit Hilfe des Computers hat Wieser diese Doppelbilder für das Anaglyphenverfahren (rot-blau) präsentationstauglich gemacht. Durch die Dreidimensionalität der Fotos werden die alten Kufsteiner Ansichten wieder lebendig. Begleitend zur Präsentation erscheint eine 40seitige Broschüre.

Mit speziellen Brillen soll die virtuelle Welt der Computerspiele und Animationen bald erschwinglich und massentauglich sein. Kinofilme in 3D sind in der heutigen Zeit bereits selbstverständlich. Die wenigsten wissen allerdings, dass die Geschichte der dreidimensionalen Fotografie fast zweihundert Jahre zurückreicht. Das Verdienst die Stereoskopie erfunden zu haben gebührt dem englischen Physiker Charles Wheatstone. Dieser beschäftigte sich bereits seit 1832 mit dem „beidäugigen Sehen“ und beauftragte seinen Freund den Fotopionier William Henry Fox Talbot, für ihn Stereoaufnahmen auf Papier anzufertigen. In den Folgejahren wurde die Technik zur Herstellung und Betrachtung immer mehr perfektioniert. Mitte der 1850er Jahre begann man massenweise Stereoskopien auf Papier herzustellen. Den eigentlichen Stereoboom löste Queen Victoria aus, als sie diesem Verfahren 1851 bei der Londoner Weltausstellung besondere Aufmerksamkeit schenkte. Um 1900 entdeckten auch Hobbyfotografen die Stereofotografie. Im Dritten Reich wurde diese in den „Raumbildalben“ propagandistisch verwertet. In den 50er Jahren verbreitete sich der „Viewmaster“ mit den kreisrunden Dias-Papier-Scheiben von den USA aus auch in Europa. Bis in die heutige Zeit wurden dreidimensionale Bildverfahren, wellenartig bis heute, immer wieder populär.

Für die 3D-Präsentation im Saal der Landesmusikschule Kufstein gibt es zum Preis von 15 Euro Eintrittskarten im Vorverkauf, im Rathaus, bei der Buchhandlung Ögg und bei feinkost.weninger in der Kaiserbergstraße . Im Preis enthalten ist eine 3D-Anaglyphen-Brille und das Begleitheft mit den Fotos der Präsentation.

Bildbeschreibung: Mit dem Stereoskop wurden vor 100 Jahren die Fotos dreidimensional betrachtet.

3D-ANSICHTEN VOM ALTEN KUFSTEIN
3D-ANSICHTEN VOM ALTEN KUFSTEIN2

Dat.: „1568“