Schon im Jahr 1906 beteiligte sich der Vorgänger des Heimatkundevereins Kufstein an den Ausgrabungen in der Tischofer-Höhle durch Prof. Max Schlosser. War man damals noch hauptsächlich an spektakulären Tierknochenfunden interessiert und ging entsprechend raubgräberisch vor, so wurden in den mehr als 100 Jahren archäologisch große Fortschritte erzielt. Seit nunmehr zwei Jahren versuchte Dr. Joachim Pechtl von der Universität Innsbruck ungestörtes Bodenterrain in der Höhle zu finden, mit den neuesten wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen, und  er war tatsächlich erfolgreich. Auf der kleinen beinahe ungestörten Fläche konnten Schichten untersucht werden, deren unterste circa 100 000 Jahre alt zu sein scheint. Und eben in dieser Schicht konnten Artefakte geborgen werden, die von Menschenhand bearbeitet sind. Holzkohlereste stammen wahrscheinlich von einem Lagerfeuer aus dieser Zeit. Da vor 100 000 Jahren der Homo sapiens (moderne Mensch) Europa noch nicht besiedelte, können die Funde höchstwahrscheinlich Neanderthaler-Menschen zugeordnet werden. Wie schon bei den ersten Ausgrabungen unterstützt der Heimatkundeverein auch die Arbeit Dr. Joachim Pechtls in der Tischoferhöhle finanziell.