August Georg Mayer (1834 – 1889):Bildnis der Therese Zöttl, Marketenderin der Kufsteiner Schützen
Dat.:1886, Öl auf Leinwand
Therese Zöttl(1886 – 1923): Die Tochter eines Tischlermeisters, war Marketenderin der Kufsteiner Schützenkompanie, als sie 1885 in Innsbruck bei einem Schützentreffen dem Kaiser Franz Josef ob ihres besonderen Liebreizes auffiel. Dieser ließ Fotos sowie später Ölbilder für seine Gemahlin Elisabeth anfertigen. Dieser Umstand machte Therese so bekannt, daß sie viele Heiratsanträge bekam. Auch der Zeitungskönig Deutschlands, August Scherl, wurde auf die schöne „Schützenresi“ aufmerksam und hielt um ihre Hand an.
Nach einiger Zeit war das beständige Werben Scherls erfolgreich. Vor der Hochzeit (1886) erhielt Therese eine einjährige Ausbildung an einer Schule in der Schweiz, um sich im bürgerlichen Leben Berlins zurechtzufinden.
Eine eigene Villa in Kufstein (Lüthi-Villa) im Stadtteil Kienbichl eignete sich nicht als Wohnsitz für den zurückgezogen lebenden Scherl und seine junge Gattin. Den Kufsteinern war es nämlich ein Vergnügen, vom damals unbewaldeten Kalvarienberg mit Ferngläsern jede Regung im Hause Scherl zu beobachten. Auch die Schwiegereltern wollten sich in dem großen Haus nicht wohl fühlen und zogen gerne wieder in ihre alte, kleine Wohnung zurück. In Berlin gelang es Scherl freilich leicht, ein zurückgezogenes und ruhiges Familienleben zu führen. Mehrere Kinder entstammten der Ehe, deren Zustandekommen übergroßes Aufsehen erregt hatte.
Höhe 74,5 cm, Breite 63,5cm
Dat.: „1568“