Sebastian Hieronymus Waginger (1729 – 1813): Porträt des Königs Max Josef I. von Bayern
Öl auf Leinwand
Unsigniert
Max Josef (1756 – 1825), durch sein Bündnis mit Napoleon zum ersten König von Bayern ernannt, war ein äußerst beliebter und volkstümlicher Herrscher. 1805 erhielt Max Josef zu seiner Herrschaft die Grafschaft Tirol hinzu, und wurde somit auch Besitzer der Festung Kufstein. Allerdings war in Tirol die bayerische Herrschaft besonders bei der bäuerlichen Bevölkerung verhaßt, was zum Aufstand von 1809 führte. Bis zu seiner Aussöhnung mit dem Haus Habsburg in Österreich 1814 konnte Max Josef die Festung Kufstein ohne Unterbrechung in seinen Händen halten.
Die Außenpolitik Max Josefs war von einer ständigen Zuwendung an die jeweils vorherrschende Macht geprägt. Durch seine Erziehung in Frankreich ohnehin frankophil, entschied sich der Fürst zunächst für Napoleon und gegen Habsburg. Als Napoleons Ende nahte, söhnte sich Max Josef mit den Habsburgern aus und wechselte die Seiten. Zwar verlor er die Grafschaft Tirol und das Innviertel wieder an Österreich, dennoch konnte sich Bayern am Wiener Kongreß zu den Siegern zählen.
Bedeutend waren die Reformen Max Josefs. So wurden unter seiner Herrschaft 1806/08 die Folter, 1807 Steuerprivilegien und 1808 die Leibeigenschafft in Bayern abgeschafft Zudem wurde 1809 die Gleichberechtigung aller drei christlichen Konfessionen erlassen, 1813 erhielten die Juden eine teilweise Gleichberechtigung.
S.H. Waginger war der letzte Spross der Waginger-Dynastie, welche vom 17. bis ins 19. Jh. das Kunstgeschehen in Kufstein prägte.
Höhe 47cm, Breite 38cm
B 97
Dat.: „1568“