„Kufstein besitzt nicht weniger als 7 ausgezeichnete Rodelbahnen:
1. Von Hohenstafing (leicht) 2. Auf der Thierberg-Fahrtstraße (leicht). 3. Die Stadtbergbahn (bequem). 4. Von Hinterdux auf der Straße über Vorderdux (schwieriger). 5. Die Winterkopfbahn (für geübte Sportrodler). 6. Von Hinterdux auf der Bobsleighbahn (prächtige, komfortable Bahn für jedermann). 7. Die Kaisertalbahn, von Vorderkaiserfelden ins Kaisertal (sehr lohnend, nicht ganz einfach).
Die beiden erstgenannten Bahnen vom Thierberg herab zur Reichsstraße sind je etwa 2000 Meter lang (Start ¾ Stunde entfernt), von mittlerem Gefälle, leichten Kurven und guter Übersichtlichkeit. Sie eignen sich in erster Linie für Anfänger und Lernende, bereiten aber auch dem geübten Rodler, der von einem Winterausflug in das herrliche Tierberggebiet (Neuhaus, Hechtsee, usw.) zurückkehrt, eine genussreiche Heimfahrt.
Die Stadtbergbahn auf dem städtischen Forstweg, 2500 Meter lang (Start 1 Stunde entfernt), leicht erreichbar, gestattet eine sehr bequeme, hübsche und abwechslungsreiche Fahrt.
Die Duxer Bahn, von Hinterdux über Vorderdux hinab zur Stadt, auf durchwegs 3-4 Meter breiter, neuerbauter Fahrtstraße angelegt, besitzt eine Länge von 2500 Metern (Start 1 ¼ Stunde von der Stadt) und hat bei sehr interessanten, nicht immer leichten Kurven ein mittleres Gefälle von 16 Prozent. Die Bahn bietet geübteren Rodlern eine sehr anregende Fahrt mit hübschen Talblicken auf das winterliche Kufstein.
Die Winterkopfbahn besitzt eine Länge von 5000 Metern (Start 1 ½ Stunden entfernt). Am Start befindet sich die 1227 Meter hoch gelegene Unterstandshütte der Wintersportvereinigung Kufstein. Von ungezählten passionierten und alljährlich wiederkehrenden Sportfreunden als ideale Rodelbahn bezeichnet, stellt dieselbe an die Gewandtheit des Fahrers schon einige Anforderungen und bereitet daher mehr dem erfahrenen und geübten Rodler den richtigen Genuss. Auf der Bahn kommt seit Jahren schon die Rodel-Meisterschaft vom Unterinntal zum Austrag. Mittleres Gefälle 15-22 Prozent.
Die Bobsleighbahn, Länge 3200 Meter, mittleres Gefälle 9,75 Prozent, von der Hinterdux sich in 3 Meter Breite durch Wald und freies Gelänge hinab zur Stadt senkend, wird verschiedene Tage und Stunden in der Woche auch zum Rodel freigegeben. Diese herrliche Anlage, zweifellos eine der schönsten ihrer Gattung überhaupt, gestattet dem Rodler jeder Güte eine in jeder Hinsicht vollende Sport-Ausübung. Auch den Skeleton-Fahrer wird die Bahn in hervorragendem Maße ansprechen. Die kaleidoskopartig, stets wechselnden unvergleichlichen Landschaftsbilder, welche den Rodler hier auf seiner Fahrt begleiten, machen die Benützung noch zum besonderen Genuss.
Die Kaisertalbahn wohl einer der hervorragendsten und schönsten Alpenbahnen, beginnt beim Unterkunftshaus Vorderkaiserfelden der Alpenvereinssektion Oberland-München, am Südabhang des „Zahmen Kaiser“ (1389 Meter hoch, ganzjährig bewirtschaftet, 24 Betten, 23 Matratzenlager, Telephon, Rodelverleih usw. – Gehzeit von Kufstein 3 Stunden) und leitet in einer Länge von ca. 4000 Metern über Alpenmatten und durch Wald hinab auf den Kaisertalweg Kufstein-Hinterbärenbad, in den sie beim Veitenhof einmündet. Die Bahn führt durch eine erhabene Winterlandschaft, reich an hochalpinen Bildern. Wundervolle Schau auf den Kaisertalschluss mit den schneegekrönten Majestäten des „Wilden Kaiser“: Kleine Halt, Karlspitze und Totenkirchl.“
Aus der Broschüre der Wintersportvereinigung Kufstein, erschienen ca. 1910
Dat.: „1568“